Die traditionelle Wirtschaft und die Lebensart der Ladiner waren jahrhundertelang von der Landwirtschaft geprägt. Die ladinischen Täler waren arm, das Kunsthandwerk entstand aus der Notwendigkeit eines zusätzlichen Broterwerbes. Heute beherrscht der Tourismus das Bild der ladinischen Täler.Doch bleiben Landwirtschaft und Handwerk weiterhin wesentlich, auch wenn diese nicht so sichtbar sind bzw. außerhalb der den Touristen bekannten Routen sind. Allerdings können sich wenige von der Landwirtschaft allein ernähren: Die Bauern, die keiner 2. Arbeit nachgehen, sind immer weniger, in manchen Dörfern kann man sie an einer Hand aufzählen. So gut wie nicht vorhanden ist die Industrie.
Durch den Tourismus hat sich das soziale Gefüge drastisch verändert. Die "Jahreszeiten" sind vom Tourismus (Saison/"sajun" = Jahreszeit) bestimmt. Die traditionelle bäuerliche Lebensweise ist meist verschwunden. Die durch die Landwirtschaft gepflegte Landschaft gehört wesentlich zur landschaftlichen Schönheit. Ein zweischneidiges Schwert
Bekannt ist Ladinien vor allem durch den Tourismus. Die Dolomiten mit ihren Ortschaften, die Liftanlagen und Pisten des Dolomiti Superski, die italienweit bekannten noblen Restaurants sind das Aushängeschild der heimischen Wirtschaft - was sich in den Klischees der Nachbaren spiegelt. Die Entwicklung des Tourismus begann vor ca. einem Jahrhundert, als die Sommerfrische in den Dolomiten zu einem Vergnügen für wenige Auserwählte wurde. Die Hotels, die in dieser Zeit entstanden, sind Nobelhotels, gebaut in einem städtischen Stil und mit für die Dörfer ungewöhnlichen Ausmaßen: Das Bild der Dörfer beginnt, sich grundlegend zu verändern. Eine neue Entwicklung des Tourismus setzte nach dem 2. Weltkrieg ein, als der Wohlstand breite Gesellschaftsschichten erfasste. Der Tourismus wurde zum Massentourismus. Die Ladiner waren die Pioniere des Wintertourismus; die Nachbartäler haben von den Errungenschaften profitiert. Der Tourismus wird vielfach kritisiert, er bringt Nachteile mit sich:
er führt zum Ausverkauf von Ferienhäusern und Wohnungen, die nur wenige Wochen im Jahr bewohnt sind. Es gibt außerhalb der Saison ganze "Geisterdörfer".
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