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Martin Walser Ein fliehendes Pferd
Dátum pridania: | 12.02.2004 | Oznámkuj: | 12345 |
Autor referátu: | Patka | ||
Jazyk: | Počet slov: | 2 705 | |
Referát vhodný pre: | Stredná odborná škola | Počet A4: | 8.3 |
Priemerná známka: | 2.96 | Rýchle čítanie: | 13m 50s |
Pomalé čítanie: | 20m 45s |
Die muß er sich aber erzwingen, die verlangt er. Das kann man daran erkennen worüber er redet und wie er redet z. B. wie er zu Hel immer wieder sagt“du magst mich nicht mehr”. Auch damit, wie er aussieht – durchtreniert, gebräunt, er hat eine junge Frau. Er versucht so mit allen Mitteln ein von ihm gebautes Bild in anderen Menschen, in diesem Fall in Helmut, Sabine und teilweise in Hel hervorzurufen. Man könnte sagen, er flieht von der Wirklichkeit, von dem, daß er auch älter wird, daß Hel bei ihm eigentlich nicht so glücklich ist – wie sie es später nach dem Unfall vor Helmut und Sabine zugibt und wie er es selbst Helmut zugibt, als er sagt “ich halte sie kleiner als sie ist”. Man kann ihn also für einen fliehenden Pferd bezeichnen, der vor sich selbs flieht. Er flieht aber auch vor der Bindung an jemandem anderen, er will keine Kinder mehr haben und um die, die er schon hat, zeigt er kein Interesse. Sich an eine Frau zu binden hält er auch für einen Blödsinn, wie er sich selbst am Boot äußert, daß “jeder noch lebendige Mann sich von seiner Frau trennen will, nur Tote sind treu.” Diese Angst sich an jemanden zu binden kann man auch daran erkennen, dass er keine Hunde mag und Hunde sind dafür charakteristisch, daß sie seinem Herrnchen ganz treu und an ihm sehr gebunden sind. Die Hündin Otto erschreckt Klaus immer wieder, indem sie seine Hand schleckt. Helmut kann man auch einen fliehenden Pferd bezeichnen. Er aber flieht vor den Menschen. Denn er weiß wie es wirklich mit ihm ist. Aus seinen Gedanken kann man erschließen, dass er sich seines Alters bewußt ist, seiner nicht mehr nach seinen Wünschen funktionierenden “männlichkeit”, seines Bauches (“Wenn er keine Jacke anhatte, sah man von ihm wahrscheinlich nichts als seinen Bauch”). Es macht ihn nicht glücklich und deshalb will er sich so wenig wie moglich anderen Menschen öffnen. Deshalb lehnt er gleich von Anfang an die Gesellschaft der Buchs ab. Ihm gefällt es nicht z. B., daß Klaus die Geschichten aus ihrer Jugend erzählt, in denen er Helmut als einen Helden schildert. Das kann man auch an seiner Beziehung zur Familie Zürn erkennen. Mit Frau Zürn spricht er nur über die Blumen, mit anderen Mitgliedern der Familie teilt er sich nur Höfflichkeitsphrasen aus. Mit seinem öffters gedachten, oder ausgesprochenen Satz, “Ach du. Einziger Mensch. Sabine” bezeichnet er Sabine als den einzigen Menschen, die ihn wirklich kennt so wie er ist und über ihn alles weiß, kein anderer weiß es.
Zdroje: Martin Walser: Ein fliehendes Pferd