Euthanasie kommt aus dem Griechischen, bedeutet "schöner Tod" und ist ursprünglich ein Begriff aus der Philosophie. Es ist eine Sterbehilfe für unheilbar Kranke und Schwerverletzte mit dem Ziel, ihnen ein qualvolles Ende zu ersparen. Danach hatte der Mensch, wenn sein Leben durch Krankheit oder Gebrechlichkeit des Alters "lebensunwert" geworden war, das Recht auf den "Freitod". Wie alle ethischen Fragen hängt insbesondere Frage der Euthanasie stark vom Menschlichenbild eines jeden ab. Denn kaum einer zweifelt an, daß man einen Menschen nicht töten darf, doch bestehen erhebliche Differenzen, was denn nun ein Mensch sei. Die moderne Medizin definiert den Tod als den Gehirntod. Die mögliche Kriterien für den Wert eines Menschen sind Sozialer Nutzwerk, Intelligenz und physische Stärke. Bei hochgradig Querschnittsgelähmten wird z.B. häufig argumentiert, dass das Leben eines intelligenten, eher geistig orientierten Menschen, der ein solches Schicksal erleidet, menschenwürdiger ist, als das eines weniger Intelligenten, eher sportlichen Menschen.
Soll man einen Hirntumorkranken für ein paar Monate mehr Leben oparieren und schwerste psychische Schäden in Kauf nehmen? Soll man einem Unfallopfer mit völliger Unbeweglichkeit der Gliedmaßen das Leben mit künstlicher Beatmung verlängern? Soll man Kinder ohne menschlichgeistige Regung und ohne Möglichkeit zu deren Entwicklung am Leben erhalten? Gehört die künstliche Verlängerung eines Sterbevorgangs noch zum ärztlichen Heilauftrag? In der Euthanasie-Frage ist die Rolle des Arztes besonders problematisch. Er ist unmittelbar mit dem Leid der Patienten konfrontiert, an ihn werden eventuelle Tötungswünsche von Patienten und Angehörigen herangetragen. Ihm stehen die technische Möglichkeiten zur Verfügung, Menschen am Leben zu erhalten. Beim Patienten ist zu unterscheiden zwischen einem echten Todeswunsch und eine temporären seelischen Depression. Bei allen Bemühungen, den abstrakt-ethischen Grundfragen nachzugehen, darf die konkrete Situation des Kranken nicht vergessen werden. Wenn man das sehr reale Leid des Todkranken sieht um ihm die sachlich-überlegte Euthanasiediskussion gegenüberstellt, so muß man darin einen Zynismus spüren. Alle, die gegen jegliche Form der Euthanasie sind, müssen sich dem stellen.
Nehmen wir z.B. den hochgradig Querschnittsgelähmten, der gerade noch die Augen richtig bewegen kann, der sich verständlich machen will, es aber nicht kann and in einer niederdrückenden Ohnmacht leben muß. Was geht in den Köpfen solcher Menschen vor, welches Leid müssen sie ertragen?
Falltypen der Euthanasie
- Todkranke, die nur von Maschinen am Leben erhalten werden (können), deren Leiden man mindern möchte.
- Kranke, die mit ihrer Außenwelt nicht/sehr bedingt Kontakt treten können. (z.B. Gehirngeschädigte, hochgradig Querschnittsgelähmte)
- Missgebildete Säuglinge
Christliche Positionen
- Das Amt des Arztes ist es, zu heilen und Leben zu erhalten, aber nicht zu vernichten. Allen Werturteilen und Scheingründen der selbstherrlichen Vernunft der Menschen steht das klare Verbot Gottes entgegen:Du sollst nicht töten!
- Dt 30,19: Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Flucht vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen.
- Pred 6,10: Was da ist, ist längst mit Namen genannt, und bestimmt ist, was ein Mensch sein wird. Darum kann er nicht hadern mit dem, der ihm zu mächtig ist.
- Der Hilfeschrei nach Euthanasie erschallt besonders laut, weil in unserer modernen Welt das langsame Sterben zu etwas Grausamen geworden ist. Technik ist im Sterben das Wichtigste die menschliche Nähe, die Geborgenheit statt Verlorenheit vermitteln. Wo dies möglich ist, ist auch ein Sterben zu Hause in vertrauter Umgebung zu empfehlen. Wo der Sterbende Liebe empfangen kann. In einer solchen Umgebung ist es viel leichter, Schmerzen zu ertragen.
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