Meine besten Ferien
Um ehrlich zu sein, obwohl es mir sehr leid tut, kann ich mich an meine schönsten Ferien nicht so konkret erinnern. Alles was ich noch weis ist, dass sie nahe einer kleinen Stadt Namens Vorkuta stattfanden.
Ich war noch ziehmlich jung, so zwischen vier und fünf. Der Komunismus in den Menschen und im Land war noch so richtig zu spüren. Meine Eltern nahmen mich mit auf einen Ausflug aus Land, obwohl ich dort wohne. Aber dass war etwas besonderes, was ich noch später herausfinden sollte. Heute würde man mein treiben als Agroturistik bezeichnen, damals war es einfach nur eine Geste der liebenswerten Menschen zueinander sich nach Hause mehr als nur auf ein Tässchen Kaffee einzuladen.
Als wir ankamen war es als ob wir in eine verlasene Landschaft eine Riefenpanne gekriekt hätten. Dann kam aber Norbert, der Gründstückbesitzer, wie sich später im laufe der Jahre herausfinden sollte, war es ein guter Freund meines Vater. (Sie haben währen des Bundesvehreinsatzes im '68 kennengelernt, was für ein Paradox!) Er nahm uns mit nach drinnen. Ich konnte es nicht fassen, die Anlage in der er wohnte war einfach riesig. "Das ist nur das Haus", sagte er ganz gelassen, "dort drüben ist der Rest." Da fiel mir schon den ganze Unterkiefer weg. Das beste von dieser Anlage, dass fandte auch mein Vater, war aber der Weinkeller. Wow. Ich kam mir vor wie Bobby Jujing in Dallas. Wenn sich einer schon denken wollte, dass war alles, Falsch! Die umgebende Natur übertietete dieses noch. And der einen seite Berge, an der anderen ein kleiner See. Ůberall Vieh, frischen grünes Gras, Blühende Pappeln - das Paradis.
Uns wurde eine eigene kleine Anlage zur Verfügung gestellt. Alles was wir gebraucht haben, hatten wir auf der Anlage gefunden. So etwas wie ein Hotelpersonal gab es nicht, aber Norbert mit seiner Familie zeigte und erklärte uns alles was wir wollten. Besondere Ereignisse gab es keine, dafür gab es aber um so mehr Ruhe und Idylle, was ich sehr schön fand.
Für einen Moment lang fühlte ich mich in dieser "sibirischen Anlage" (so nannte ich sie) geborgen in dieser neuen postkomunistischen Welt.
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