Thomas Bernahard wurde als uneheliches Kind in den Niederlanden geboren. Er wuchst in der Kriegszeit auf. Seinen leiblichen Vater lernte er nie kennen und seine Mutter behandelte ihn abfällig. Sie starb auch früh. Wahrscheinlich deshalb hatte er eine so tiefe Beziehung zu seinem Großvater mütterlicherseits Johannes Freumbichler, der selber ein Schriftesteller mit eigenem umfangreichem Nachlass war. Der Großvater weckte in dem jungen Bernhard das Interesse für Kunst und er unterstützte sein Gymnasiumstudium, das er aber leider wegen seiner Erkrankung abbrach. Er beendete stattdessen eine kaufmänische Lehre und setzte ein paar Jahre später sein Studium an der Musikhochschule fort. Bernhard litt an Tuberkolose. Als 19-jähriger alt lernte er in einem Sanatorium seinen „Lebensmenschen“ kennen, die damals 56-jährige Hedwig Stavianicek. Diese Frau war dann jahrzehntelang seine Begleiterin und Vertraute. Man könnte sagen, er fand in ihr endlich eine Mutter, die ihm so fehlte. Berhard hatte niemals eine Liebesbeziehung. Sein Großvater und Frau Stavianicek waren die wichtigsten Menschen in seinem Leben..
Bernahrd sieht auf seinen Fotos immer sehr ernst aus. Er lacht fast nie, wirkt so steif. Wahrscheinlich war er ein verschloßener, introverter Mensch, der Probeme mit sich selbst hatte, der Angst vor den Menschen und der Welt hatte. Alles das verarbeitete er dann in seiner Dichtung.
Allgemein sind die Werke von Thomas Bernahrd tiefsinnig und depressiv. Er wählt Themen wie Tod und Krankheit aus. Erfolg hatte er erstmal im Jahre 1963 mit seinem Roman „Frost“. Er bekam mehrere wichtige Preise, wurde geschätzt, geachtet, aber auch gehasst. Bernhard war ein sehr kontroverser Autor, der keine Rücksicht nahm und sich durch seine Werke immer selbsdarstellen wollte. Seine Aussprüche erregten viel Ärgernis in den politischen Kreisen, wo man ihn stark kritisierte. Sein Drama „Heldenplatz“, wo er stark am Faschismus in Österreich Kritik übte, hatte eine große öffentliche Auseinandersetzung zur Folge, weil die Prämiere absichtlich im 50. Gedenkjahr an den Anschluss Österreichs Nazi-Deutschland stattfand. Derzeit wird sein Stück „Ignorant und der Wahnsinnige“ in Bratislava aufgeführt. Neben einer Beschreibung von einer Gehirnoperation, mischt sich leeres philosophisches Gerede mit wirklich tiefsinnigen und beeindruckenden Gedanken zusammen. Es ist ein empfehlenwertes Stück.
In einem Interwiev äußerte sich Bernhard: „Eigentlich schreibe ich deswegen, weil es so viele unangenehme Dinge gibt. Wenn alles nur angenehm wäre, könnte ich nicht schreiben.“ Und das trifft genau auf die Schreibweise von Thomas Bernhard zu.
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