LebenKindheit und JugendKarol Wojtyła wurde in Wadowice einer Kleinstadt bei Krakau, als Sohn eines ehemaligen kaiserlich und königlich Offiziers geboren, der als Schneider tätig war. Seine Mutter, Emilia Kaczorowska, starb, als Karol neun Jahre alt war. Als Karol 12 Jahre alt war, verlor er seinen Bruder Edmund, der am in 1932 als junger Mediziner in Bielitz Bielsko-Biala an Scharlach starb. Karol Wojtylas Eltern hatten auch eine Tochter Olga, die der spätere Papst aber nie kennenlernte, da sie noch vor seiner Geburt verstarb.Ab 1930 besuchte er das Gymnasium und wirkt ab 1934 bei Theateraufführungen mit. Wojtyła galt als strebsamer Schüler und beendete die Schule mit Bestnoten. Im Sommer 1938 siedelte er mit dem Vater nach Krakau über und schrieb sich zum Studium der Philosophie und Literatur in der Jagiellonen – Universität ein. Drei Jahre später, im Jahre1941, starb sein Vater.An der Universität schloss sich Wojtyła der Experimentaltheatergruppe „Studio 39“ um Tadeusz Kulínský an, in der er bis1943, zuletzt im Untergrund, wirkte. Nach dem Ausbruch des 2. Weltkriegswurde die Universität von der deutschen Besatzungsmacht geschlossen und 144 bedeutende Professoren verhaftet und im Konzentrationslager ermordet. Wojtyła führte seine Studien in der Untergrunduniversität fort, wurde aber zur Zwangsarbeit in einem Steinbruch sowie vom Frühjahr 1942 bis August 1944 in einer Chemiefabrik verpflichtet.
So konnte er auch seine Deportation zur Zwangsarbeit nach Deutschland verhindern.Wadowice und Krakau sind Orte, die bis zum Zweiten Weltkrieg sehr stark durch die jüdische Kultur beeinflusst waren. Sie wurden prägend für Wojtyłas positives Verhältnis zum Judentum. Seine Interessen waren breit gefächert; groß war sein Engagement im rhapsodischen Theater. Im Oktober 1942 trat er ins geheime Priesterseminar der Erzdiozese Krakau ein. Von da an bis zum Kriegsende fand er Zuflucht in der Residenz des Erzbischofs Adam Stefan Saphiela.Priester und ProfessorAm 1.November 1946 empfing er heimlich die Priesterweihe von Kardinal Sapieha und promovierte in den folgenden zwei Jahren auf dessen Anweisung in Rom am Angelicum über die Theologie und Mystik des HeiligenJohannes vom Kreuz. Im 1947 erwarb er ein Lizenziat der Theologie. Im Juni 1948 erhielt er nach Abschluss seiner Dissertation das Doktorat der Philosophie.Im Anschluss war er als Kaplan in Niegowice bei Gdów und später in der Krakauer Studentenkirche Sankt Florian tätig, wo er schon bald für seine Predigten bekannt war. Seine unkonventionelle Art machte ihn zu einem beliebten Ansprechpartner unter den katholischen Studenten.
Wojtyła kehrte nach Polen zurück und promovierte bis Ende 1949 auch in Theologie.Als 33 -jährige lehrte Wojtyła als Professor für Moraltheologie in Krakau und bekam einen Lehrauftrag für Philosophie und Sozialethik an der Katholischen Univesität vonLiblin, wo er 1955 auch habilitierte Bischof und KardinalIn 1958 wurde er zum Weihbischof von Krakau geweiht. Wojtyła nahm aktiv am Vaticanum teil; sein Hauptaugenmerk lag dabei auf der Religionsfreiheit, die in dem Dokument Dignitatis humanae beschworen wurde, und einer zeitgemäßen Verkündigung der kirchlichen Lehre, die im Konzilspapier Gaudium et Spes gefordert wurde.In 1964 folgte er Kardinal Sapieha im Amt des Erzbischofs von Krakau. Sein Episkopat in Krakau ist vor allem durch eine „sanfte“ Konfrontation mit dem kommunistischen Regime Polens geprägt. Sein Beharren auf dem Bau einer Kirche in der neu gegründeten Arbeiterstadt Nowa Huta und seine Predigten, in denen er oft die freie Ausübung der Religion für alle Polen forderte, zeigten ihn als unerschrockenen Antikommunisten. 1965 war er maßgeblich an dem Brief des polnischen Episkopats an die deutschen Amtsbrüder beteiligt, in dem zur Versöhnung zwischen beiden Völkern aufgerufen wurde.
Auch dies machte ihn zum Objekt scharfer Attacken seitens der kommunistischen Machthaber.Zum Kardinal erhoben wurde er am 26.Juni 1967.Im Zuge der kirchlichen Bemühungen um eine deutsch-polnische Aussöhnung besuchte Wojtyła 1974 Deutschland und zelebrierte mit Kardinal Dopfner am 19.September eine Versöhnungsmesse im Karmellitinenkloster Heilig Blut innerhalb des ehemaligen KZ Dachau. Als Papst sprach er später 48 der dort inhaftierten Priester selig. Im September 1975 zelebrierte er mit Bischof Joachim Meisner, den er später zum Kardinal ernannte, den Wallfahrtsgottesdienst in Erfurt. Ein letzter Deutschlandbesuch vor seiner Wahl erfolgte im 1978 an der Seite des Primas von Polen Kardinal Wyszyński, bei dem er anlässlich eines Pontifikalamtes am 24. September im Münchner Liebfrauendom bei seiner Predigt den Wunsch nach der baldigen Seligsprechung Edith Steins ausdrückte, was er später am 1. Mai 1987 persönlich in Köln vollziehen konnte.AnfangsjahreIn 1978 wurde er beim Konklave in der Sixtinischen Kapelle als Nachfolger im 1978 verstorbenen Johannes Paul I. zum Papst und Bischof von Rom gewählt. Damit war er der erste nicht-italienische Papst seit Hadrian VI. (* 1459 in Utrecht, heute Niederlande) sowie der erste slawische Papst der Kirchengeschichte. Johannes Paul war bei seiner Wahl mit 58 Jahren der jüngste Papst seit Pius IX..
Zudem war er in außerordentlich guter körperlicher Verfassung. Im Gegensatz zu anderen Päpsten vor ihm trieb er in jener Zeit noch Sport, er schwamm und fuhr regelmäßig Ski.Bereits in 1979 begab sich der Papst auf die erste von insgesamt 104 Auslandsreisen in die Dominikanische Republik, nach Mexiko und auf die Bahamas. Am 4. März folgte die Antrittsenzyklika Redemptor hominis, die ihn als Papst der Menschenrechte erscheinen ließ und den markanten Satz enthielt: Der Weg der Kirche ist der Mensch. In den ersten Jahren seines Pontifikats standen das Beharren auf der Religionsfreiheit und eine damit verbundene Konfrontation mit den kommunistischen Regimes Osteuropas im Vordergrund. Die Außenpolitik Johannes Pauls II. gegenüber dem Ostblock unterschied sich hier in der seiner kompromissbereiteren Vorgänger. Die polnische Parteiführung konnte eine Pastoralreise in die Heimat aufgrund der Popularität des Krakauers nicht verhindern. Vom 2. Juni bis 10. Juni 1979 besuchte er zum ersten Mal als Papst sein Heimatland Polen. In Polen sahen etwa 10 Mio.
Menschen den Papst, was etwa ein Viertel der gesamten polnischen Bevölkerung darstellte. Johannes Paul II. wurde zum Symbol des polnischen Widerstands.Weitere Reisen in den Jahren führten ihn nach Zentralafrika und Ostasien. Im 1980 besuchte er erstmals als Papst die Bundesrepublik Deutschland, 1983 erstmals Österreich.AttentateIm 1981 verübte der türkische Rechtsextremist Mehmet Ali Ağca auf dem Petersplatz in Rom ein Attentat auf Johannes Paul II.. Dieser wurde dabei durch drei Kugeln schwer verletzt und 20 Tage lang in der Gemelli-Klinik behandelt. Am 20. Juni 1981 wurde er erneut wegen der Schussverletzungen in die Klinik gebracht und nach einer Operation am 14. August wieder entlassen.Die Hintermänner wurden beim sowjetischen Geheimdienst KGB vermutet. Es blieb allerdings lange Zeit eine Vermutung, da Ağca sich bis März 2005 beharrlich über die Hintergründe des Attentats ausschwieg. Inzwischen behauptet er, Unterstützung aus dem Vatikan erhalten zu haben und möchte demnächst ein Buch herausgeben. Aus den bislang gefundenen Unterlagen gibt es keine Hinweise auf die Verstrickung der DDR, des bulgarischen Geheimdienstes oder des KGB.
Aufsehen erregte der Papst, als er den Attentäter, dem er schon auf dem Krankenbett vergeben hatte, nach der Genesung im Gefängnis besuchte.Am 12. Mai 1982, während einer Pilgerreise des Papstes in Portugal zum Dank, dass er das Attentat überlebt hatte, versuchte der ultrakonservative katholische Priester und Anhänger des französischen Bischofs Marcel Lefebvre, Joan Fernandez Krohn mit einem Bajonett ein weiteres Attentat auf den Papst zu verüben, konnte jedoch von dessen Leibwächtern überwältigt werden. Der Attentäter begründete sein Handeln mit der "Rettung" der katholischen Kirche vor den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils.Exkurs: Johannes Pauls MarienverehrungDie Marienverehrung war für Johannes Paul II., der seine irdische Mutter in jungen Jahren verlor, besonders wichtig. Seinen Wahlspruch "Totus tuus" (Ganz dein) verstand er als Ganzhingabe an Jesus durch Maria. Da der Tag des Attentats auf den Tag fiel, an dem sich in Fátima die erste Marienerscheinung ereignet hatte, schrieb Johannes Paul II. seine Rettung der Gottesmutter zu und bedankte sich mit einer Wallfahrt in den portugiesischen Wallfahrtsort. Dabei brachte er das Geschoss, das ihm aus dem Bauch entfernt worden und inzwischen vergoldet und in eine kleine Krone gefasst war, der Madonna von Fátima als Geschenk dar. Die Madonna trägt bis heute diese Krone mit der Kugel auf dem Kopf.
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