Warum TCG?
Die Probleme des Computers im 21. Jahrhundert
1. Raubkopien und Piraterie.
Napster ist Tod – Doch längst haben andere, verbesserte Tauschbörse Napster ersetzt. Inzwischen werden nicht mehr nur MP3s getauscht, sondern auch Programme, Kino-Filme, eigentlich alle Software, die man sich vorstellen kann.
Die aus dem Internet geladene Software wird für ein paar Cent auf einen CD-Rohling gebrannt und Freunden weitergegeben. Die gesamte Raubkopier-Branche boomt. Tauschbörsen wie Emule, Kazaa, Overnet und co. haben mittlerweile viele Millionen Nutzer (Kazaa: 230 Millionen) und täglich werden Petabyte an Daten über Tauschbörsen übertragen. Geschätzt wird, dass 70% des Internet-Datenverkehrs durch Tauschbörsen erzeugt werden. Die Technik um diesen Traffic zu bewältigen, kostet Milliarden Dollar/Euro.
Folge ist, dass (laut BSA) weltweit ca. 40 Prozent aller Software Raubkopien sind. Der wirtschaftliche Schaden beträgt allein in Deutschland ca. 700 Millionen Euro pro Jahr. Der globale Schaden beläuft sich auf 12 Milliarden Euro jährlich.
Vermutlich ist der Schaden noch wesentlich höher da die Dunkelziffer sicherlich groß ist, denn wer gibt schon zu, illegal Software zu kopieren und zu nutzen.
Seit es Software gibt, mussten sich Softwarehersteller damit abfinden, dass ihre Software auch ohne eine Lizenz zu besitzen genutzt wird. Manche meinen, dass gerade dies der Computerindustrie zum eigentlichen Boom verholfen hat. Denn niemand hätte Unsummen Geld in Software investiert, nur um Sie ausprobieren zu können. Computer wurden erst für den Normaluser durch ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten attraktiv, und die erreicht man durch viele verschiedene Programme. Alle für jeden Rechner einzeln zu kaufen, können sich aber viele User nicht leisten.
Anders bei der Musik und Filmindustrie – Sie haben wenig Vorteile durch die illegale Verbreitung ihrer Produkte.
Für die Musikindustrie ist Softwarepiraterie spätestens seit Napster ein großes Problem. Wer kauft heute noch Musik-CDs für 20 Euro, wenn er sie auch schnell und einfach aus dem Internet herunterladen, und sie auf eine CD brennen kann, die ihn nur wenige Cent kostet. Der Musikindustrie geht es angeblich immer schlechter – einige Experten können das nicht nachvollziehen - und immer weniger Künstler können sich auf dem Markt durchsetzen. Milliardenverluste mussten die Branchen auf diese Weise seit Jahren hinnehmen.
Neu ist dieser Vorgang aber für die Filmindustrie rund um Hollywood. Seit immer mehr Leute Breitbandzugang, vor allem DSL, haben, ist es kein Problem mehr, sich ganze Kinofilme über das Internet zu laden. Teilweise findet man Kino-Filme im Internet und bei Tauschbörsen, die noch nicht einmal in den lokalen Kinos angelaufen sind. Dass dies ebenfalls Milliardenverluste für die Filmindustrie verursacht, merkt der normale Bürger „nur“ an den steigenden Eintrittspreisen für Kinos. Filme auf DVDs zu verkaufen ist aber noch schwieriger, da die aus dem Internet heruntergeladenen VCDs und SVCDs inzwischen auch auf den meisten DVD-Playern abspielbar sind.
Das Raubkopieren ist ein Volkssport geworden – strafrechtliche Verfolgungen sind eine Seltenheit und es sind keine gravierenden Gesetzesänderungen in Aussicht.
2. Spam
Jeder kennt sie – Jeder hasst sie. Täglich wandern hundertmillionenfach ungewollter Werbe-Mails in die Postfächer fast eines jeden Internetnutzers. Das sind über 90 % des gesamten Mailverkehrs. Mit dabei: Viren, Trojaner, Links zu teuren Dialern.
Einen umfassenden Schutz davor gibt es nicht, obwohl ein Grossteil des Spams durch Filter herausgefiltert werden kann und Viren durch aktuelle Antivirensoftware unschädlich gemacht werden können. Neue Viren können – und haben in der Vergangenheit – Schäden in Milliardenhöhe verursacht, wenn sie von Antivirenprogrammen noch nicht erkannt wurden und somit nicht unschädlich gemacht werden konnten. Ein neuer Virus, der eine bisher unbekannte Sicherheitslücke ausnutzt, könnte sogar das gesamte Internet für Tage lahm legen, so schätzen Experten. Andere Viren zerstören Daten und Hardware, was ebenso schlimm ist.
3. Viren und Hackerangriffe.
Damit wären wir bei der Bedrohung, die von dem unregulierten Datenverkehr im Internet ausgeht. In Zeiten des „internationalen Terrorismus“ möchte man sich nicht vorstellen, was für Auswirkungen ein „Anschlag“ auf das weltweite Computernetz hätte. Terroristen könnten einen Virus programmieren, der sich weiter versendet und danach den Boot-Sektor des Computers zerstört. Millionen Computer auf der ganzen Welt könnten auf einen Schlag schrottreif sein.
Eine weitere Sicherheitsbedrohung sind Hackangriffe(Begriff 1). Hacker schleichen sich in Systeme ein und klauen geheime Daten, vertrauliche Daten und alles was ihnen nutzen und eventuell dem Gegner schaden könnte. „Gegner“ ist häufig Microsoft, das FBI, CIA usw.
Uns „normale Menschen“ betreffen Hack-Angriffe dadurch, dass beispielsweise die Kreditkartennummer geklaut wird, oder Passwörter ausspioniert werden.
Stellen wir uns vor, es gäbe eine Lösung für alle diese Probleme – wäre das nicht toll?
Microsoft verspricht uns diese Lösung. Sie heißt TCG – früher hieß sie TCPA und ist vor allem unter diesem Namen bekannt.
Was ist TCG?
TCG ist die Abkürzung für Trusted Computing Group, ein von AMD, HP, IBM, Intel und Microsoft(Begriff 2) gegründetes Konsortium mit dem Ziel eine „vertrauenswürdige Computerplattform“ zu schaffen. 200 Firmen sind momentan offiziell Mitglied in der Gemeinschaft, darunter – bis auf wenige Ausnahmen - alles was in der Computerindustrie Rang und Namen hat. Die Firmen möchten in alle zukünftig hergestellten Computer einen Chip integrieren, der überwacht, „dass auf dem Computer alles mit rechten Dingen zugeht.“ Den so genannten TPM-Chip/Fritz-Chip(Begriff 3).
Die TCG baut auf das Prinzip der hardwareseitigen Verschlüsselung und Überwachung, da diese nicht gehackt oder manipuliert werden kann. Das Kernstück des Systems ist eben dieser TPM-Chip ("Trusted Platform Module“), der auch den Spitznamen Fritz-Chip hat. Den hat es dem amerikanischen (ex-) Senator Fritz Hollings zu verdanken, der die TCG-Initiative vorantreibt.
Dieser Chip wird in das Mainboard oder den Prozessor integriert und wacht darüber, ob Software ohne Lizenz genutzt wird, an der Hardware etwas verändert wird, oder eine Sound-Datei, Video-Datei oder ein Dokument ohne Erlaubnis geöffnet wird. Der Chip ist also fest in den Computer integriert, kann nicht deaktiviert werden. Der Chip verschlüsselt auch den Datenverkehr zwischen den einzelnen Komponenten des PCs mit einem 2048-Bit-Schlüssel(Begriff 4). Dieser kann für jeden Computer individuell bis zu 10 Mal – für jeden Nutzer einen - generiert werden. Das Besondere dabei: Bisher konnte jeder Vorgang des Computers über Debugger angezeigt werden, der Nutzer konnte also „mitlesen“, was der Computer gerade arbeitet. Durch diese Technik konnte bis jetzt fast jeder Kopierschutz geknackt und Sicherheitsfunktionen umgangen werden. Durch hardwareseitige Verschlüsselung wird dies unmöglich – und damit wird es auch unmöglich für Hobbyprogrammierer, Software umzuschreiben oder selbst Treiber weiterzuentwickeln und zu verbessern. Über den Schlüssel ist der Rechner zudem eindeutig identifizierbar und der Nutzer authentifizierbar. Für Hacker ist es nahezu unmöglich, den Fritz-Chip zu umgehen, erst recht, wenn der Chip, wie geplant, in den Prozessor(Begriff 5) integriert wird. Sollte der Schlüssel dennoch geknackt werden, hilft dies nur für den einzelnen Rechner weiter, flächendeckende Cracks wird es nicht geben können, da jeder Fritz-Chip per Zufall seinen eigenen Schlüssel generiert.
Es steht noch nicht fest, wie die Idee der TCG in der Praxis aussehen wird, es werden viele Möglichkeiten diskutiert, es wird viel spekuliert, aber was sich im Endeffekt durchsetzen wird, ist unklar, deshalb stelle ich hier allgemein vor, was die Mehrheit der TCG Mitglieder momentan innerhalb der nächsten 4 Jahre durchsetzen möchte:
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