Altstadt mit Martinsdom
Johannes Aventinus schrieb im 16. Jahrhundert, dass die Stadt Anfang des 9. Jahrhunderts vom slawischen Fürsten Vratislav (Uratislaus) aus einer römischen Festung wieder erbaut wurde und entsprechend nach diesem Fürsten Uratislaburgium/Vratissolaoburgium/Wratisslaburgium benannt wurde. Er nennt auch den lateinischen Namen Pisonium. Die Verlässlichkeit dieser Angabe ist umstritten.
Die erste direkt erhaltene urkundliche Erwähnung der Stadt als Brezalauspurc erfolgte in den Salzburger Annalen (Annales Juvavenses maximi), im Zusammenhang mit den Schlachten von Pressburg zwischen Bayern und Magyaren unweit der Burg Bratislava im Jahr 907. Aventinus gibt für dieses Ereignis (mit Verweis auf die Annales Juvavenses antiqui) den Namen Braslavespurch an, andere Quellen geben auch Pressalauspruch an. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde überwiegend die Ansicht vertreten, dass der Name Pressburg vom Namen Predslav (vermutlich mit „Predeslaus“, dem gleichnamigen Sohn von Sventopluk identisch) abgeleitet ist. Im 20. Jahrhundert leitete jedoch der bedeutendste slowakische Slawist des 20. Jh. Ján Stanislav in seinen Werken sprachwissenschaftlich ausführlich her, dass der Name nicht vom Namen Predslav, sondern nur vom Namen eines slawischen Fürsten namens Braslav abstammen kann, der in der Stadt im 9. Jh. regierte (*Braslavь).[2] Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden jedoch Münzen aus der Zeit um 1000 mit der Inschrift Preslav(v)a Civitas[3] gefunden, was dann doch eher für die Predslav-Variante spricht (andererseits hat Ján Stanislav auch diese Variante dank der von 1052 erhalteten Namenserwähnung Preslawaspurch in seinen Überlegungen berücksichtigt).
Über verschiedene Zwischenstufen entwickelten sich in den folgenden Jahrhunderten der deutsche Name Preßburg (bzw. Pressburg) und davon abgeleitet die slowakische Bezeichnung Prešporok/Prešpurek u. Ä. Bis 1919 verwendeten die meisten englischsprachigen Autoren ebenfalls die Bezeichnung Pressburg,[4] während im französischen Sprachraum Pres(s)bourg üblich war. Der ungarische Name Pozsony (in dieser Form erstmals 1773 nachgewiesen) stammt wahrscheinlich von Božan ab, einem Herrscher auf Burg Bratislava im 11. Jahrhundert (*Božänjь);[5] andere Theorie leitet der Name vom ungarischen Eigennamen Poson ab. Daher kommt die seltene slowakische Form Požúň her. Daneben waren auch das lateinische Posonium und das altgriechische Istropolis („Donaustadt“) üblich, insbesondere während der Renaissance. Die Form Istropolis stammt aus der Christianisierungszeit (9. Jahrhundert).
Einige slowakische Autoren verwendeten in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts in Anlehnung an Aventinus die Form (Tatranská) Vratislava (z. B. Jan Kollár, 1830). Bratislava, der heutige Stadtname, hat wohl seinen Ursprung im Jahr 1837, als der Wissenschaftler Pavel Jozef Šafárik (in: Slovanské starožitnosti, 1837) in der Form Brecisburg (1042) die slowakische Form *Bracislaw / *Brecislaw sah und irrtümlich annahm, dass die Stadt vom böhmischen König Břetislav gegründet worden sei. Danach verwendeten Anhänger der slowakischen Nationalbewegung die Formen Břetislav (Jan Kollár, 1838), Břetislava (Jan Kollár, Ľudovít Štúr, 1838), Breťislava (Martin Hamuljak, 1838) u. Ä. und nach der Einführung der neuen Sprachnorm tauchte 1843 die Variante Braťislava (nad Dunajom) (Janko Francisci) auf,[6] wobei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch wieder die Formen Břetislav und andere Varianten verwendet wurden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde im allgemeinen Sprachgebrauch jedoch überwiegend die Form Prešporok und entsprechende Varianten verwendet.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde für kurze Zeit die Bezeichnung „Wilsonovo mesto“ (Wilson-Stadt) verwendet, nach dem amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson (nach manchen Quellen wurde jedoch dieser Name ausschließlich von tschechoslowakischen Legionen in Italien Anfang 1919 auf militärischen Karten verwendet). Vom 22. Februar bis 6. März 1919 hieß die Stadt offiziell Bratislav. Dies wurde jedoch in Bratislava geändert, da die Endung -av tschechisch ist.
Stadtbild und Architektur [Bearbeiten]
Das Palais Grassalkovich, die Residenz des Präsidenten
Das Alte Rathaus in der Altstadt
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Bratislava
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