Prag ist die Hauptstadt unserer Republik mit etwa 1,2 (eins Komma zwei) Millionen Einwohnern. Hier befindet sich der Sitz des Präsidenten, der Regierung und des Parlaments. Ihren Sitz haben hier natürlich auch andere staatliche Institutionen. Prag ist das Herz des Staates in jedem Sinne. Die größten Banken und Geldinstitute aller Art, die wichtigsten Firmen und Unternehmen haben da ihre Vertretung. Prag wurde in letzten acht Jahren zur echten Großstadt mit allen positiven und negativen Merkmalen, die dazu gehören. Es bietet eine breite Palette der Kulturmöglichkeiten, im Vergleich mit anderen Städten der Republik gibt es hier relativ niedrige Arbeitslosigkeit. Aber die Anonymität der Stadt stellt einen Nährboden für die Kriminalität dar.
Es kommen alljährlich Millionen Touristen in Prag an, was für die Stadtkasse sehr bedeutend ist. Sie haben da eine der besten Gelegenheiten in aller Welt, wohl alle Baustile und architektonische Richtungen in einer Stadt kennen zu lernen. Man kann hier alles von den romanischen und gotischen Bauten bis zu den modernsten Hochhäusern sehen. Vertreten sind natürlich Barock, Renaissance, Klassizismus aber auch Jugendstil (Sezession) oder zum Beispiel Kubismus. In aller Welt ist Prag als das “Goldene” oder wegen seiner Kirchturmspitzen und Kuppeln das “Hunderttürmige” Prag bekannt.
Jeder, der Prag besucht, muss ohne Zweifel das historische Zentrum sehen. Dazu eignet sich vor allem der Königsweg, der vom Pulverturm durch die Celetná-Gasse auf den Altstädter Ring und weiter über die Karlsbrücke zur Prager Burg führte. Aber die Zeiten, als die Könige hier zur Burg zu Fuß gingen, sind schon längst vorbei.
Wenn wir auf den Altstädter Ring kommen, sehen wir drei wichtige Dominanten des Platzes. Das sind das Altstädter Radhaus mit der astronomischen Aposteluhr, die Teynkirche und das große Magister-Jan-Hus-Denkmal. Hier in der Straße “U radnice” neben der Altstädter Nikolauskirche befindet sich das Geburtshaus des weltberühmten deutschschreibenden Prager Schriftstellers Franz Kafka.
Durch die Karlova-Gasse kommen wir auf den Kreuzherrenplatz. Die Statue hier stellt Karl IV. (Karl den Vierten) dar, den Gründer der Prager Universität, dessen Namen auch die älteste Moldaubrücke trägt. Die Karlsbrücke aus dem 14. Jh. (vierzehnten Jahrhundert) gehört zu den größten touristischen Attraktionen. Gäste aus aller Welt bewundern die dreißig Barockstatuen und Statuengruppen, wovon die schönsten von den berühmten Bildhauern Braun, Brokoff und anderen stammen.
An dem anderen also linken Moldauufer ist die Kleinseite mit ihren schmalen, krummen, poetischen Gassen, schönen Häusern, prächtigen Palästen und Gärten. Wahrzeichen der Kleinseite ist der barocke St.-Nikolaus-Dom auf dem Kleinseitner Ring, das Meisterwerk Dienzenhofers und seines Schwiegersohnes Lurago.
Wenn wir die Neruda-Straße hinaufgehen, gelangen wir zum Hradschin-Platz. Von hier aus ist eine wunderschöne Aussicht auf das historische Prag. Da sind das Schwarzenberger Palais, das jetzige Militärmuseum, und das Erzbischöfliche Palais mit seiner Rokokofassade sehenswert.
Dann können wir schon das Areal der Prager Burg betreten. Der monumentale Bau umfasst drei Höfe und über 700 (siebenhundert) Räume. Am bekanntesten sind zwei Säle: der spätgotische Wladislawsaal und der Spanische Saal.
Die Dominante der Burg bildet der gotische Sankt Veitsdom. Dieses Bauwerk einiger Jahrhunderte wurde erst 1929 (neunzehnhundertneunundzwanzig) beendet. Für den Bau des Domes haben sich vor allem zwei bedeutende Baumeister verdient gemacht: Matthias von Arras und Peter Parler. In der Kronkammer werden die Krönungsinsignien aufbewahrt.
Jeder Tourist, der Prag besucht, muss hier natürlich die “Gasse der Alchimisten” – das Goldene Gässchen sehen.
Es gibt natürlich noch andere sehenswerte Baudenkmäler und für die Touristen interessante Ecken in Prag, wie zum Beispiel die Betlehemskapelle, in der Jan Hus seine Predigen gehalten hat, der Alte jüdische Friedhof und die Altneusynagoge, das im Renaissancestil erbaute Königliche Lustschloß Belveder mit der Singenden Fontäne, Sternberg- und Czerninpalais oder das Loreto-Areal.
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