2 Gestaltungsmöglichkeiten
So unterschiedlich die Bereiche sind, die ein Unternehmen „outsourcen“ kann, so unterschiedlich auch die Gestaltungsmöglichkeiten. Im ersten Schritt unterscheidet man die Auslagerung von der Ausgliederung. Die Auslagerung von Unternehmensteilen ist die partielle oder vollständige Übertragung von Unternehmensfunktionen an betriebsfremde Institutionen. Für die Ausgliederung von Unternehmensfunktionen ist charakteristisch, daß zusätzlich auch Vermögen an den Outsourcinggeber übertragen wird. Der Vorteil liegt darin, daß das Unternehmen weiterhin entscheidenden Einfluß hält, doch das Unternehmen am Markt agieren muß, wodurch evtl. neue Absatzkanäle auftreten, die bei einer Unternehmensinternen Leistungserbringung verschlossen blieben. Ausgliederung kann in verschiedenen Formen auftreten:
Tochtergesellschaft
Das Unternehmen hält mehr als 51% der Anteile des Unternehmens und hat somit den entscheidenden Einfluß. Beispiel: Lufthansa LSG Catering. Früher ein Unternehmensteil der Lufthansa, so ist die LSG Catering heute einer der weltweit führenden Anbieter von Catering weltweit. Die Lufthansa hat diese Strategie in den letzten Jahrzehnten aus verschiedenen Gründen stark verfolgt, so bei Lufthansa AirPlusCard Service (Kreditkarten, Reisekostenabrechnung), Lufthansa InfoService (Standardisierung von Massensendungen u.s.w.). Beteiligungsgesellschaften
Mehrere Unternehmen sind am Outsourcinggeber beteiligt, z.B. um den gleichen Zweck zu erreichen.
Profit Center
Die Bildung von Profit Center ist der Versuch, aus Unternehmensteilen organisatorisch selbständige Aktionseinheiten zu machen, um durch die Kostenverursachung und Kostenverrechnung einen höheren Erfolg zu erzielen. Ob die Bildung von Profit Center ebenso als Outsourcing angesehen werden kann, hängt vom Einzelfall ab. 2.1 Die Suche nach dem richtigen Partner
Der Suchprozeß ist zeitlich und organisatorisch nicht zu unterschätzen. Teilweise dauerte der Prozeß von der Idee bis zur Durchführung bis zu 4 Jahre. Um so langfristiger die geplante Zusammenarbeit, desto gründlicher sollte die Suche gestaltet werden. Desto wichtiger werden auch folgende Punkte:
Verträglichkeit der Unternehmenskulturen und die Gleichheit der Größe. Weitere wichtige Punkte sind die Branchenkenntnis, Infrastruktur wie Personal, vorhandene Hardware, Software aber auch Forschung & Entwicklung, schließlich möchte man ja auch noch in späteren Jahren eine exzellente Leistung beziehen. Erste Kontakte kann man über Unternehmensberater, auf Messen, über Geschäftspartner oder direkt aufnehmen. 2.2 Bereiche
Outsourcing ist für viele Bereiche anwendbar. So ziemlich jeder Bereich eines Unternehmens kann ausgegliedert bzw. ausgelagert werden. Es kann das Rechnungswesen, die Forschung & Entwicklung, die Mitarbeiterschulung, die Wartung oder auch die Produktion betreffen. In dieser vom Umfang begrenzten Semesterarbeit kann ich jedoch nur einige Stichworte zu den einzelnen Bereichen geben
In den vergangenen Jahren wurde Outsourcing immer mehr zum Untersuchungsobjekt der Betriebswirtschaftlichen Forschung, wie die zahlreichen allesamt neueren Veröffentlichungen beweisen. Es gibt eine Reihe von sehr speziellen Büchern, die teilweise aus Doktor- oder Diplomarbeiten erwachsen sind (z.B. Stefan Bongard: „Outsourcing-Entscheidungen in der Informationsverarbeitung“), teilweise einem Lehrveranstaltungsbegleitendem Skript ( Hartmut Horchler: „Outsourcing“). Ansonsten viele Kurzbeiträge in diversen Heften (WISU, WiSt u.s.w.).
Insgesamt läßt sich beobachten, daß sämtliche uns zugängliche Literatur maximal 10 Jahre alt ist.
In der Entwicklung ist Outsourcing nur eine Weiterentwicklung der „make-or-buy-Entscheidungen“, also der Frage nach Eigenerstellung oder Fremdbezug im speziellen.
Die Gründe für die rasante Ausbreitung des Thema Outsourcing in den letzten 10 Jahren liegt darin, daß vor etwa 10 Jahren das Unternehmen EASTMAN KODAK international für Aufsehen gesorgt hat, als sie im Jahre 1989 den gesamten Netzwerkbetrieb an den Outsourcinganbieter Businessland, sowie keine drei Monate später die Vergabe der Kommunikationsnetzwerke (Sprache und Daten) an Digital Equipment Company (DEC).
Dieses brachte den Begriff Outsourcing weltweit ins Gespräch sowie in den Mittelpunkt der Betriebswirtschaftlichen Untersuchung. 2.3 Datenverarbeitung
Der DV-Bereich in der Mehrzahl der Unternehmen zeichnet aus, daß die Kosten in den letzten 10 Jahren sprunghaft gestiegen sind, die Leistungen daraus jedoch nicht explizit ermittelt werden können. Generell wird die immense Bedeutung einer DV-Abteilung innerhalb eines Unternehmens erkannt, doch die Kosten können nur selten im Rahmen der Kostenrechnung verursachungsgerecht verrechnet werden. Dies wiederum macht diesen Unternehmensbereich zur Zielscheibe des Kostenrechners oder schlimmer noch: des Unternehmensberaters. Das Zauberwort heißt dann oft: Outsourcing. Ist denn gerade der DV-Bereich in einem (Nicht-DV-) Unternehmen prädestiniert für Outsourcing ? Ich meine ja ! Zwar gibt es Stimmen, die behaupten, daß „Outsourcing eine Bankrotterklärung der eigenen Datenverarbeitung“ sei, wenn es im Unternehmen einen „Mangel an nötigen Geld, Talent oder Phantasie“ gäbe. Aber im Zuge der Konzentration auf die Kernkompetenzen (in Anlehnung an Hinterhuber) und die Herausbildung von Wettbewerbsvorteilen nach Porter hat meiner Ansicht nach eine Vielzahl von Unternehmen erst dann einen Vorteil, wenn es die besten Leistungen am Markt erbringt. Ob es gerade im schnelllebigen DV-Bereich gelingt, unternehmensintern eine ideale Lösung für die verschiedenen Ansprüche an die DV-Abteilung zu finden, scheint uns fragwürdig. In einem solch komplexen Bereich, in dem die Hard- und Software einem ständigen technischen Fortschritt unterliegen, scheint uns ein Anbieter von DV-Dienstleistungen, der über große Erfahrungen und Spezialwissen verfügt, einen Vorteil auch für das Unternehmen zu erbringen, daß die Outsourcing-Dienstleistungen empfängt. Generelle Aussagen von führenden Managern scheinen die These zu bestätigen: so rechnen diese generell bei Outsourcing-Vorhaben mit Kosteneinsparungen von 25%, bei der Durchführung von Rechenzentren-Ausgliederungen oder –Auslagerungen jedoch mit Kosteneinsparungen von 40% bis 50%.
Auch hier möchte ich nicht unerwähnt lassen, daß es hier verschiedenste Bereiche gibt, die von Outsourcing betroffen werden. Bei einzelnen Unternehmen handelt es sich nur um die Ausgliederung / Auslagerung von kleinen Teilbereichen (Mitarbeiterschulung, Hardwarewartung), bei anderen um die Ausgliederung der gesamten DV-Abteilung, wie im Falle Eastman-Kodak (siehe oben).
In Untersuchungen wurde die DV-Abteilung in drei Funktionsbereiche unterteilt, um zu ermitteln, welche Bereiche in der Praxis bereits ausgelagert oder ausgegliedert sind.
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Outsourcing - pro und contra
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Zdroje: Bruch, H. Outsourcing: Konzept und Strategien, Chancen und Risiken, Wiesbaden, 1998, Bongard, S. Outsourcing Entscheidungen in der Informations-verarbeitung, Wiesbaden, 1995, Fuchs, W. Die Transaktionskostentheorie und ihre Anwendung auf die Ausgliederung von Verwaltungsfunktionen aus industriellen Unternehmen, Ladenburg, 1994 , Risiken durch Outsourcing, Outsourcing, Zahn E.,Barth T., Hertweck A. Leitfaden zum Outsourcing von unternehmensnahen Dienstleistungen