Albert Einstein biographie
Deutsch-schweizerisch-US-amerikanischer Physiker, geboren am 04.03.1871 in Ulm, gestorben am 18.04.1955 in Princeton, New Jersey. Albert Einstein legte mit seiner Arbeit zur Theorie der Relativität den Grundstein für die moderne Physik des 20. Jahrhunderts. Seine Entdeckungen, die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie, krempelten das bisherige Verständnis für Naturgesetzte, Raum und Zeit, Masse und Energie völlig um. Mit der Entwicklung der speziellen Relativitätstheorie 1905 war es möglich, die Wechselwirkung zwischen Atomen und den Elementarteilchen genau beschreiben zu können. Die allgemeine Relativitätstheorie, die zehn Jahre später darauf folgte, gilt als Beginn der modernen Kosmologie. Einsteins Erkenntnisse machten viele technische Entwicklungen erst möglich, die aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken sind: Transistoren, Elektronenmikroskope, Computer, photovoltaische Zellen.. aber sie lieferten auch die theoretische Grundlage für den Bau der Atombombe.
Einstein war ein verschlossenes Kind und galt eher als sonderbar denn begabt. Er verbrachte seine Schulzeit in München, später siedelten seine Eltern nach Mailand über, 1894 schloss Einstein in der Schweiz die Schule ab. Sein Einstieg in die Wissenschaften geschah durch die Mathematik und wurde von seinem Onkel Jakob Einstein, einem Ingenieur, gefördert. Etwa im Alter von zwölf Jahren brachte er sich selbst durch das Studium der Schriften des Euklid die Geometrie bei und beschloss, daß er eines Tages die Rätsel der Welt lösen wolle - einer der wenigen Fälle, in denen Jugendträume sich erfüllen sollten. 1902 nahm Einstein eine Stellung am Schweizer -Patentamt in Bern an, wo er die eingereichten Patentanmeldungen prüfte und beurteilte. Zu dem Zeitpunkt war er noch ein vollkommener Nobody in der wissenschaftlichen Welt. Dennoch verfolgte er aufmerksam die neuesten Entwicklungen und Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Physik. 1905 veröffentlichte er im Band XVII der Annalen der Physik drei sehr wichtige Artikel. Der erste Artikel befasste sich mit der "Brownschen Bewegung" der Moleküle. Indirekt bewies er in diesem Artikel auch die Existenz der Moleküle, die damals noch zuweilen angezweifelt wurde. Einsteins zweite Veröffentlichung war zugleich seine erste zur Quantentheorie. Darin zeigte er, dass Licht als Strom von Teilchen auffassbar war, wobei jedes Teilchen eine errechenbare Energiemenge besaß.
Der Inhalt dieses Artikels wurde Jahre später bewiesen und für ihn erhielt Einstein 1921 den Nobelpreis. Der dritte Artikel beinhaltete im Prinzip Einsteins spezielle Relativitätstheorie. Sie postuliert die Geschwindigkeit des Lichts als eine Naturkonstante. Die Konsequenzen, die sich aus dieser auf den ersten Blick nicht unbedingt spektakulären Behauptung ergaben, liefen aber dem bisherigen sogenannten gesunden Menschenverstand und philosophischen Konzepten völlig zuwider. Wenn die Lichtgeschindigkeit eine Konstante in allen Bezugssystemen war, dann waren Zeit und Raum selbst nunmehr Bezugssysteme. Zeit und Raum waren veränderbar. Sie waren relativ. Die spezielle Relativitätstheorie stieß trotz ihrer unglaublichen Folgerungen erstaunlich schnell auf Anklang in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Ein Grund hierfür war, dass sie wichtige Fragen der sich schnell entwickelnden Elektrodynamik berührte und beantworten konnte. Zudem lieferte sie Erklärungen für einige experimentelle Befunde, die bis dahin nicht erklärbar waren. So z.B. die Beobachtung, dass Körper, die sich mit hoher Geschwindigkeit bewegten, an Masse zunahmen. Ein weiterer wichtiger Grund für den Erfolg der Theorie lag an der um 1900 entstandenen Quantentheorie, die unter anderem von Max Planck entwickelt worden war. Die spe-zielle Relativitätstheorie konnte - anders als die physikalischen Gesetze Newtons - zur Vorhersage bestimmter Ereig-nisse im subatomaren Bereich angewandt werden. Max Planck und Niels Bohr erkannten so auch sofort die gewaltige Bedeutung, die der speziellen Relativitätstheorie zukam. Die Relativität erklärte, wie Einstein schrieb, daß die "Masse eines Körpers ein Maß für seinen Energie-Inhalt ist." Bald darauf veröffentlichte er eine ausführlichere Abhandlung, in der er seine berühmte Gleichung E = mc² aufstellte: Eine Masse m kann als bestimmter Energiebetrag E dargestellt werden, wenn man sie mit dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit c multipliziert.
1909 verließ Einstein das Patentamt, mittlerweile hatte er sich einen Ruf in der Wissenschaft erworben und schlug eine Universitäts-karriere ein. Er lehrte an der Universität Zürich, an der Uni in Bern und dann auch in Prag. 1912 kehrte er nach Zürich zurück. 1914 bot ihm die Preußische Akademie der Wissenschaften in Berlin eine Stelle mit Lehrauftrag am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik an. Für Einstein die Gelegenheit, sich von nun an verstärkt seinen Forschungen widmen zu können. 1916 veröffentlichte Einstein seine allgemeine Relativitätstheorie.
Sie bezieht sich auf die Thematik der Schwerkraft und liefert Erklärungen für einige Probleme der Newtonschen Physik. Sie ist im wesentlichen eine Erweiterung der speziellen Relativitätstheorie und behandelt Systeme in beschleunigter Bewegung. Sie bildete die Basis der gesamten Kosmologie des 20. Jahrhunderts. Die spektakulärste Konsequenz aus der allgemeinen Relativitätstheorie war, dass die Schwerkraft nicht nur eine Naturkraft ist, die bewirkt, dass Körper einander anziehen, sondern dass sie die "Krümmung" von Raum und Zeit durch physikalische Massen ist. Sie zog ein vollkommen anderes Verständnis von Raum und Zeit nach sich.
1921 erhielt Einstein den Nobelpreis für Physik, aber erstaunlicherweise nicht für seine Relativitätstheorie, sondern für Beiträge zur Quantentheorie. In den Zwanzigerjahren sah sich Einstein, Pazifist und Sozialist jüdischer Herkunft, immer mehr antisemitischen Angriffen ausgesetzt. Nach der Machtübernahme Hitlers kehrte er von einer Lehrveranstaltung in den USA nicht mehr nach Deutschland zurück. 1933 wurde er Professor am Institute for Advanced Study in Princeton, New Jersey. Es waren unter anderem auch seine Bücher, die zu der Zeit von den Nazis verbrannt wurden. 1934 wurde ihm zudem auch die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen. 1940 wurde Einstein amerikanischer Staatsbürger. Trotz seiner pazifistischen Grundüberzeugung regte Einstein im Bewusstsein des aufsteigenden Nationalsozialismus in einem Brief an den amerikanischen Präsidenten Roosevelt widerwillig den Bau einer Atombombe an. Er befürchtete, dass Nazi-Deutschland ebenfalls den Bau der Bombe anstrebte. An der Entwicklung der Atombombe war er allerdings nicht beteiligt. Einstein kehrte nie nach Deutschland zurück.
Auf die Bitte doch einmal in einem Satz zu erklären, was er denn nun entdeckt habe und was das Besondere an seinen Theorien sei, antwortete Einstein: "Früher hat man geglaubt, wenn alle Dinge aus der Welt verschwinden, so bleiben noch Raum und Zeit übrig; nach der Relativitätstheorie verschwinden aber Zeit und Raum mit den Dingen.".
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