Kopernikus biographie
Deutscher Astronom und Mathematiker, geboren am 19.02.1473 in Thorn (Polen), gestorben am 24.05.1543 in Frauenburg. Jahrhunderte lang herrschte die Vorstellung, dass die Erde im Zentrum des Universums stünde. Diese Sichtweise der Welt, hatte fast 1500 Jahre lang Bestand. Sie lieferte Erklärungen für die Bewegungen der Körper und Sterne und bildete zudem den Mittelpunkt der theologischen Erklärung der Stellung des Menschen im Universum. Sie wurde von dem brillanten antiken Astronomen Ptolemäus begründet. Kopernikus setzte diesem sogenannten geozentrischen sein heliozentrisches Weltbild entgegen. Die Idee des heliozentrischen Weltbildes selbst war allerdings alt und ging auf den griechischen Astronom Aristarch zurück, der von 310 bis 230 v.Chr. auf Samos gelebt hatte. Kopernikus selbst war allerdings nicht der große Agitator, den man in ihm vielleicht vermuten mag, wenn man allgemein von der Kopernikanischen Revolution spricht. Dieser Begriff wurde erst später geprägt. Die Erkenntnisse Galileis und Keplers trugen ebenfalls dazu bei, dass sich das kopernikanische Weltbild im 16. Jahrhundert gegenüber dem ptolemäischen durchzusetzen begann. Nikolaus Kopernikus wurde als Sohn des Kaufmanns Niklas Koppernigk und der Mutter Barbara Watzenrode geboren, die einer alten, wohlhabenden Familie entstammte. Im Alter von zehn Jahren starb sein Vater und Kopernikus wurde von dem Bruder seiner Mutter aufgezogen. Sein Onkel war Akademiker und Kleriker und wurde später Bischof. 1491 studierte Nikolaus an der Universität von Krakau Naturphilosophie. 1496 ging er nach Bologna, wo er Griechisch, Mathematik, Philosophie und Astronomie studierte. Hier traf er den Astronomen Maria da Novara, der seinerzeit dem ptolemäischen Weltbild kritisch gegenüberstand.
1501 wechselte Kopernikus nach Padua, um 1503 nach Ferrara zu gehen, um seine juristischen Studien abzuschließen. Danach kehrte er nach Padua zurück und studierte dort Medizin. 1506 schloss er zudem eine Ausbildung zum Linguisten, Mathematiker und Arzt ab und kehrte nach Polen zurück. 1512 wurde er nach dem Tod seines Onkels zum Domherr in Frauenburg gewählt. Diese Stellung ermöglichte ihm, in seiner Freizeit astronomischen Studien nachzugehen. 1513 baute er einen Turm zur Sternbeobachtung. 1514 schrieb Kopernikus ein Manuskript, in dem er schon die Grundgedanken seiner Ansichten festhielt. Allerdings hatte er kein Bedürfnis, mit seinen Ergebnissen an die Öffentlichkeit zu treten.
1530 schrieb Kopernikus in seinem Hauptwerk „De revolutionibus“ seine Gedanken und Theorien zum heliozentrischen Weltbild nieder. Aber auch dieses Buch veröffentlichte er nicht. 1540 gab sein Schüler Georg Joachim Rheticus eine Kurzfassung des Werks unter dem Namen „Narratio prima“ heraus. Dieser regte ihn auch an „De revolutionibus“ zu veröffentlichen, was Kopernikus 1543 tat. Kopernikus rückte zwar die Erde aus dem Mittelpunkt des Universums und machte auch auf andere Schwächen des ptolemäischen Systems aufmerksam, aber er hielt dennoch an der alten Vorstellung der Himmelssphären fest, an denen befestigt die Planeten kreisten. So war Kopernikus Weltbild eine Mischung aus modernen und alten Elementen. 1616 wurde sein Werk „De revolutionibus“ im Zuge der Entdeckungen Galileis von der Kirche auf den Index gesetzt.
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