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Polen

Polen

Fläche: 312)683 km2
Einwohner: 38,417 Mio.
Hauptstadt: Warschau
Amtssprache: Polnisch
Nationalfeiertage: 3.)5. und 9.)5.
Währung: 1)Zloty (Zl))= 100 Groszy (Gr, gr)
Zeitzone: MEZ

Polen (polnisch Polska), Staat in Europa, grenzt im NO an das russ. Gebiet Kaliningrad und Litauen, im O an Weißrussland, im SO an die Ukraine, im S an die Tschech. und die Slowak. Rep., im W an Deutschland, im N an die Ostsee.

Staat und Recht:
Republik; Verfassung von 1997. Staatsoberhaupt ist der Staats-Präs., der alle 5)Jahre vom Volk gewählt wird. Die Exekutive liegt beim Ministerrat unter Leitung des Min.-Präs.; der Ministerrat ist dem Parlament verantwortlich. Legislativorgan ist das Parlament, der Sejm (460 Abg. auf 4)Jahre gewählt) und der Senat (100 Mgl.). Stärkste Parteien sind das Bündnis der Demokrat. Linken (SLD; sozialdemokrat. Nachfolgeorganisation der KP), die Poln. Bauernpartei (PSL), die aus der SolidarnosC hervorgegangene Demokrat. Union (UD) und die sozialist. Union der Arbeit (UP).

Landesnatur:
Den größten Landesteil bildet die flachgewellte Poln. Tiefebene. Sie erstreckt sich südlich der Ostsee, gegliedert in das Jungmoränengebiet des Balt. Landrückens mit den Seengebieten Pommerns und Masurens sowie in das südlich anschließende Altmoränengebiet. Östlich der oberen Oder liegt das Kleinpoln. Berg- und Hügelland. Den SW Polens nehmen die Sudeten mit Riesengebirge und Glatzer Bergland ein. Im S hat P. Anteil an den Karpaten mit der Hohen Tatra (Meeraugspitze 2)499)m hoch). P. besitzt ein Übergangsklima, das von SW nach NO zunehmend kontinentaler wird.

Bevölkerung:
Neben der zu über 98)% poln. Bevölkerung gibt es Minderheiten von Ukrainern, Weißrussen, Deutschen und Slowaken. 97)% der E sind katholisch.

Wirtschaft, Verkehr:
Nach dem 2.)Weltkrieg entwickelte sich der Agrarstaat P. in dem nach sowjet. Vorbild errichteten planwirtschaftl. System zu einem Agrar-Ind.-Staat. Der Übergang zur marktwirtschaftl. Ordnung nach 1989 war mit erhebl. wirtschaftl. Problemen (hohe Auslandsverschuldung) verbunden. Die auch unter sozialist. Herrschaft zu etwa 80)% privat betriebene Landwirtschaft erzeugt Roggen, Kartoffeln, Zuckerrüben, Raps- und Leinsamen, Hopfen, Hanf und Obst; Rinder-, Schweine- und Schafhaltung, Holz- und Jagdwirtschaft sind gleichfalls wichtige Wirtschaftsfaktoren. An Bodenschätzen gibt es Stein- und Braunkohle, Eisen-, Kupfer-, Blei- und Zinkerze, Schwefel, Salz, Erdöl und Erdgas. Bed.

sind die Schwer-Ind., der Maschinenbau, Elektro-, chem., Textil- und Nahrungsmittelindustrie. Das Schienennetz ist 24)309 km, das Straßennetz rd. 153)000 km lang. Wichtigste Häfen sind Danzig, Stettin (mit Außenhafen Swinemünde) und Gdingen. Internat. ˇ ist Warschau.

Geschichte:
Der frühe Piastenstaat (10.)Jh. bis 1138): Um Posen und Gnesen, das Siedlungsgebiet der Polanen, das ›ältere‹ Großpolen, konnten im 10.)Jh. die Gebiete einiger früherer slaw. Stammesverbände in straffer Organisation zusammengefasst und auch Kujawien (Goplanen) sowie das mittlere Weichselgebiet (Masowien) einbezogen werden. Erster histor. Herrscher Polens war Mieszko I., der 966 zum Christentum übertrat. Die schles. Stämme und das ›jüngere‹ Kleinpolen an der oberen Weichsel wurden um 990 der poln. Herrschaft unterstellt, die von ausländ. Chronisten um 1000 erstmals ›P.‹ genannt wurde. Mieszkos Sohn Boleslaw I.)Chrobry konnte in langen, bis 1018 dauernden Kämpfen gegen Kaiser Heinrich II. und die Przemysliden die Lausitz, Teile von Mähren und der Slowakei sowie Schlesien und Pommern an P. angliedern und 1025 die Königswürde erwerben. Nach dem Tod von Boleslaw I.)Chrobry (1025) gingen die eroberten Gebiete nach und nach wieder verloren.
Die Zeit der Teilfürstentümer (1138–1320): Boleslaw III. Krzywousty führte 1138 eine Senioratserbordnung ein, die zur Entstehung von Teil-Hzgt. führte. Pommern schied 1181 endgültig aus der losen Abhängigkeit aus, während Schlesien ab 1163 eine Sonderentwicklung nahm und sich um 1300 der böhm. Lehnshoheit unterstellte. Die religiöse Einheit sowie das Bewusstsein der gemeinsamen Vergangenheit, das in dem Begriff der poln. Nationalität seinen Ausdruck fand, verhüteten eine völlige Auflösung des poln. Staates. Seit dem 12.)Jh. versuchten Fürsten und kirchl. Institutionen, neue Siedler für ihre Güter heranzuziehen. Durch den Mongolensturm bis nach Schlesien (1241) und spätere Tatareneinfälle wurde P. allerdings weiter geschwächt. Zur Abwehr der zunehmenden Raubüberfälle der Pruzzen (Preußen), Jadwiger und Litauer rief Herzog Konrad I. von Masowien 1226 den Dt. Orden nach Polen. Nach der 1283 abgeschlossenen Unterwerfung der Pruzzen weitete der Orden seine weltl. Herrschaft 1309 über das von P. beanspruchte Pomerellen aus. Die Auseinandersetzung mit dem Dt. Orden sowie das Erstarken der Bürgerschaft und des Adels prägten das 14. und 15.)Jahrhundert.
Die Piasten (1320–70): Der Aufstieg Böhmens, Litauens und Galitsch-Wladimirs sowie das Vordringen der Askanier lösten Ende des 13.)Jh. in Großpolen Versuche zur Wiedererlangung der staatl.

Einheit aus. Der Herzog von Kujawien, Wladislaw I. Lokietek, erreichte die Vereinigung seiner Prov. mit Großpolen und Kleinpolen und 1320 die Königskrönung. Bes. unter seinem Nachfolger Kasimir III., d.)Gr., konnte der Staat innerl. konsolidiert und durch geschickte Bündnis- und Heiratspolitik auch außenpolit. abgesichert werden. 1349/66 gelangen die Eingliederung des konfessionell orth., ethn. ukrain. (ruthen.) Ft. Galitsch-Wladimir (Rotreußen) mit Lemberg sowie die Anerkennung der Lehnshoheit durch Masowien.
Das Haus Anjou (1370–86) und die Jagellonen (1386–1572): Ludwig I., d.)Gr., Kasimirs Neffe, musste die Regelung der Nachfolge mit großzügigen Privilegien für den Adel erkaufen. In den Unionen von Krewo und Krakau 1385/86 wurde festgelegt, dass sich der bisher heidn. Großfürst Jagello von Litauen taufen lassen und die Tochter Ludwigs I., Hedwig (Jadwiga), zur Frau nehmen würde. Als König Wladislaw II. vereinigte er das multinationale und mehrkonfessionelle Doppelreich P.-Litauen in Personalunion (1569 Realunion). P.-Litauen stieg nicht zuletzt in den Kriegen mit dem Dt. Orden (1409–11, 1419–22, 1431–38) zur polit. und militär. Führungsmacht in Osteuropa auf. Nach der Beseitigung der Gefahr durch den Ordensstaat festigte der Anschluss Kurlands und Livlands 1561 die poln. Machtposition an der Ostsee. Litauen dagegen, das 1449 seine größte Ausdehnung nach O erreichte, führte 1486–1522 vier Abwehrkriege gegen das nach W expandierende Groß-Ft. Moskau und musste auf große Gebiete verzichten. Der Adel, die ›Schlachta‹, zunehmend an den Regierungsgeschäften beteiligt, konnte seine privilegierte Stellung weiter ausbauen. Im Reichstag (Sejm) war das Bürgertum nicht vertreten; die Bauern gerieten in zunehmende Abhängigkeit von adligen Grundherren, bald in totale Erbuntertänigkeit. In seinem ›Goldenen Zeitalter‹ im 16.)Jh. kontrollierte P. den böhm. und den ungar. Thron und erlebte unter Sigismund I., dem Alten, und Sigismund II. August eine Blüte von Literatur, Wiss. und Kunst.
Das Wahlkönigtum (1572–1795): Nach dem Aussterben der Jagellonen wurde P. 1572 eine Wahlmonarchie. Bei der Wahl des weitgehend entmachteten Königs durch den Adel suchten zunehmend ausländ. Mächte einzugreifen. 1660/67 verlor P. Livland, die Ukraine bis zum Dnjepr mit Kiew und Smolensk und musste die Unabhängigkeit Preußens anerkennen. Die längst überfälligen inneren Reformen konnten auch unter den beiden Sachsenkönigen August II., dem Starken, und August III. wegen der russ. und preuß.

Intervention nicht durchgeführt werden. Interne Auseinandersetzungen der Adelsgruppen, die 1706 und 1733 zur Wahl Stanislaus' I. LeszczyNski führten, lösten eine weitgehende Lähmung des öffentl. Lebens aus (Polnischer Thronfolgekrieg). 1764 wurde auf russ. Druck Stanislaus II. August (Poniatowski) zum letzten König gewählt. Die ausländ. Nachbarn verstrickten die zerstrittenen Adelsparteien in einen Bürgerkrieg (Konföderation von Bar, 1768) und nahmen mit der 1. Poln. Teilung (1772) P. fast 30)% seines Gebietes und 35)% seiner Einwohner. Mit der Nat. Erziehungskommission (1773) und dem Immerwährenden Rat (1775) erhielt P. moderne Zentralbehörden. Das 1788 eingeleitete Reformwerk fand in der Verfassung vom 3. 5. 1791, der ersten geschriebenen Verfassung Europas, einen Abschluss. Die unter russ. Einfluss 1792 gebildete Adelsopposition bot aber Russland und Preußen 1793 die Möglichkeit, P. in der 2. Teilung zu einem Reststaat zu reduzieren. Der 1794 von T.)A.)B. Kosciuszko geführte Aufstand lieferte den drei Teilungsmächten (Österreich, Preußen, Russland) den Vorwand, in der 3. Poln. Teilung die poln. Eigenstaatlichkeit 1795 zu liquidieren. Unter der Herrschaft der Teilungsmächte (1795–1918): Das durch Napoleon I. 1807 errichtete Hzgt. Warschau wurde auf dem Wiener Kongress 1815 um Posen und Krakau verkleinert und als Königreich Polen (Kongresspolen) in Personalunion mit Russland vereinigt. Versuche zur Wiederherstellung des Nationalstaates (Novemberaufstand 1830/31, Aufstandsversuche in Galizien 1846 und Posen 1848, Januaraufstand 1863) wurden blutig niedergeschlagen. Der Ausbruch des 1. Weltkriegs belebte die nat. Hoffnungen der Polen. Der amerikan. Präs. W.)Wilson forderte die Bildung eines unabhängigen poln. Staates mit einem Zugang zur See (8. 1. 1918). Der Ausrufung eines unabhängigen P. durch den Regentschaftsrat im Okt. 1918 folgte die Proklamation der Republik P. am 11. 11. 1918.
Die Republik Polen (1918–39): Seine territoriale Gestalt fand P. jedoch erst in den folgenden Jahren. Durch den Versailler Vertrag und nach Volksabstimmungen wurde die Grenze zum Dt. Reich festgelegt. Gegenüber Sowjetrussland hatte die Pariser Friedenskonferenz 1919 eine Demarkationslinie (Curzon-Linie) gezogen. P. löste durch seinen Angriff den poln.-sowjet. Krieg 1920 aus und erreichte im Frieden von Riga (18. 3. 1921) eine Grenzziehung mehr als 200 km östlich der Curzon-Linie. Mit Ausnahme von Rumänien hatte P.

mit allen Nachbarstaaten bei der Festlegung seiner Grenzen schwere, in der Folgezeit nachwirkende Konflikte riskiert. Die innere Konsolidierung wurde erschwert durch die polit. Zersplitterung (59 Parteien und Verbände), die wirtschaftl. Rückständigkeit, die in der Teilungszeit entstandenen unterschiedl. Wirtschafts-, Bildungs-, Justiz-, Verwaltungs- und Verkehrssysteme und durch die Existenz starker nat. Minderheiten (31)% der Gesamtbevölkerung). Außenpolitisch wurde P. in das frz. Allianzsystem einbezogen. Die restriktive Politik gegenüber der dt. Minderheit, die dt. Weigerung, die neue dt. O-Grenze anzuerkennen, ein ›Zollkrieg‹ um die oberschles. Kohle, andererseits der polit.-ideolog. Gegensatz zum Sowjetsystem schlossen eine Kooperation Polens mit seinen beiden größten Nachbarn aus.
Am 12. 5. 1926 übernahm Marschall Pilsudski in einem Staatsstreich die Macht, errichtete unter formaler Beibehaltung von Verfassung und Parlament ein autoritäres System und setzte 1935 eine autoritäre Präsidialverfassung durch. Zur außenpolit. Absicherung wurden der Nichtangriffsvertrag mit der Sowjetunion 1932 und der Deutsch-Polnische Nichtangriffspakt 1934 abgeschlossen. Außen-Min. J.)Beck strebte den Aufstieg Polens zur ostmitteleurop. Führungsmacht im Rahmen eines Dritten Europa von der Ostsee bis zur Adria an.
Nach dem Tod Pilsudskis 1935 wurden die Militärs unter Marschall E.)Rydz-Úmigly staatsbestimmend; militär. Pressionen gehörten fortan zum außenpolit. Instrumentarium. Die Verschärfung der Minderheitenpolitik, auch gegenüber der dt. Volksgruppe, engte die außenpolit. Manövrierfähigkeit ein. Im März 1938 wurde Litauen zur Grenzanerkennung und die ÇSR im Okt. 1938 zur Abtretung des Olsagebietes gezwungen. Der verstärkte Druck des Dt. Reiches seit Okt. 1938 (Danzigfrage, Poln. Korridor) veranlasste P. wieder zu engerer Anlehnung an die Westmächte. Die Kündigung des Dt.-Poln. Nichtangriffspakts durch Hitler (28. 4. 1939) hoffte P. durch die brit. Garantieerklärung (31. 3. 1939) und das poln.-brit. Beistandsabkommen (25. 8. 1939) ausgleichen zu können. Doch im Dt.-Sowjet. Nichtangriffspakt vom 23. 8. 1939 war in einer Geheimklausel u.)a. die Aufteilung Polens vereinbart worden. Am 1. 9. 1939 begann der dt. Angriff auf Polen.
2. Weltkrieg (1939–44): Das poln. Heer konnte sich nicht gegen die dt. Wehrmacht und die seit 17. 9. 1939 einrückende Rote Armee behaupten. P. wurde entlang des Flusses Bug zw. dem Dt. Reich und der Sowjetunion aufgeteilt. Die v.)a. von Ukrainern und Weißruthenen bewohnten östl. Gebiete mit 13,5 Mio.)E (darunter 3,5 Mio. Polen) wurden der Ukrain.

SSR und der Weißruss. SSR eingegliedert. 1940/41 wurden weit über 1)Mio. Polen nach Zentralasien und Sibirien zwangsdeportiert. Westpolen mit 10 Mio.)E wurde dem Dt. Reich eingegliedert, der Rest am 26. 10. 1939 als Dt. Generalgouvernement P. (mit über 10 Mio.)E) organisiert. Die seit Sept. 1939 durchgeführten nat.-soz. Terrormaßnahmen, bes. gegen die poln. Intelligenz und die kath. Geistlichkeit, nahmen bald mit der bestial. Ausrottung – anfangs der jüd., später auch der übrigen poln. Bevölkerung – in den Konzentrations- und Vernichtungslagern immer größere Ausmaße an. Zw. 1939 und 45 kamen etwa 6)Mio. Polen, unter ihnen rd. 3)Mio. Juden, ums Leben.
Die am 30. 9.1939 in Paris unter General W.)Sikorski gebildete, später von London aus operierende Exilregierung, die sich v.)a. der Aufstellung einer Exilarmee widmete, wurde von den Alliierten als Krieg führender Bundesgenosse anerkannt. Sie schloss am 30. 7.1941 ein Bündnis mit der Sowjetunion (Aufstellung einer poln. Armee aus 80)000 Kriegsgefangenen), das aber nach der Entdeckung der Massengräber poln. Offiziere bei Katyn im April 1943 auseinander brach. Die Exilregierung, von Juli 1943 bis Nov. 1944 unter S.)Mikolajczyk, danach unter T.)Arciszewski, wurde von Großbrit. zu einem Ausgleich mit der Sowjetunion gedrängt, lehnte aber die Anerkennung der Curzon-Linie als poln.-sowjet. Grenze (bei Entschädigung mit dt. Gebieten östlich der Oder) ebenso ab wie eine kommunist. Regierungsbeteiligung im befreiten Polen. Im Juli 1945 wurde der Exilregierung die Anerkennung der Alliierten entzogen. Im sowjet. Exil konnten sich poln. Kommunisten erst seit 1943 stärker durchsetzen. Sie beteiligten sich an der Seite der Roten Armee an der militär. Befreiung Polens. In P. selbst waren bereits im Sept. 1939 Widerstandsorganisationen entstanden, 1942 die ›Armee im Lande‹ (AK), die der Londoner Exilregierung unterstellt war. Am 21. 7. 1944 wurde das kommunist. geführte Lubliner Komitee gegründet, die erste von der Sowjetunion getragene Nachkriegsregierung auf poln. Boden. Gegen ihren polit. Führungsanspruch gerichtet war der von der AK am 1. 8. 1944 ausgelöste Warschauer Aufstand, der am 2. 10. 1944 wegen fehlender alliierter, bes. sowjet. Hilfe zusammenbrach. Das Lubliner Komitee übernahm in den von der Roten Armee freigekämpften Gebieten einschließlich Danzigs und der dt.

Gebiete östlich von Oder und Görlitzer Neiße die Regierungsgewalt.
Nachkriegszeit und Volksdemokratie (1944–89): Die Zwangsaussiedlung der nicht zuvor evakuierten oder geflohenen dt. Bevölkerung setzte schon vor der Potsdamer Konferenz ein und erreichte den Höhepunkt 1945/46. Im Vertrag mit der Sowjetunion vom 16. 8. 1945 wurde die O-Grenze weitgehend entlang der Curzon-Linie festgelegt. Mit Ausnahme der Poln. Bauernpartei (PSL) wurden alle Parteien im ›Demokrat. Block‹ zusammengefasst, der von der kommunist. Poln. Arbeiterpartei (PPR) unter Generalsekretär W.)Gomulka beherrscht wurde und bei der Parlamentswahl (19. 1. 1947) die Mehrheit gewann. Nach Säuberungen wurden am 21. 12. 1948 PPR und Sozialist. Partei (PPS) zur Poln. Vereinigten Arbeiterpartei (PZPR) zusammengeschlossen. Die nach 1949 forcierte Industrialisierung brachte unter großem Konsumverzicht der Bevölkerung eine völlige Umgestaltung der Wirtschaftsstruktur. Mit dem Abschluss des Warschauer Paktes (14. 5. 1955) wurde auch Polens Zugehörigkeit zum sowjet. Einflussbereich vertraglich abgesichert. Unter dem Eindruck der ›Entstalinisierung‹ in der Sowjetunion kam es zum Posener Aufstand (28. 6. 1956). Bei fester Einbettung im ›sozialist. Lager‹ änderte Gomulka den polit. Kurs: Verurteilung führender Staatssicherheitsfunktionäre, Wiedereinführung der bäuerl. Privatwirtschaften, Fortsetzung der Industrialisierung unter Verstärkung des Konsumgütersektors, Begrenzung der sowjet. Stationierungstruppen, Normalisierung der Beziehungen zur kath. Kirche. Die vorbehaltlose poln. Beteiligung an der Besetzung der ÇSSR (Aug. 1968) sicherte Gomulka die sowjet. Unterstützung bei der Zurückdrängung seiner Gegner im Innern und beim Abschluss des Dt.-Poln. Vertrages (7. 12. 1970). Im Dez. 1970 kam es zu Streiks und blutig niedergeschlagenen Arbeiteraufständen in den Küstenstädten, die am 19. 12. 1970 zur Entlassung Gomulkas und zur Machtübernahme durch E.)Gierek führten, dem zusammen mit Min.-Präs. P.)Jaroszewicz in kurzer Zeit eine polit. und wirtschaftl. Konsolidierung gelang.
Ausgelöst durch wirtschaftl. Schwierigkeiten (v.)a. das Missverhältnis zw. Kaufkraft und Warenangebot), kam es im Juli/Aug. 1980 zu einer Streikbewegung im ganzen Land, deren Zielsetzung sich bald politisch ausweitete (Zulassung freier Gewerkschaften mit Streikrecht) und die Ende Aug. mit förml. Vereinbarungen zw. Staat und Streikenden beendet wurde. Der Dachverband der neuen unabhängigen Gewerkschaften ›SolidarnosC‹ unter Führung von L.)Walésa wurde am 17. 9. 1980 gegründet und am 10. 11. gerichtlich bestätigt. E.)Gierek wurde als 1.)Sekretär der PZPR Anfang Sept. 1980 durch S.)Kania ersetzt. Am 11. 2.

1981 übernahm General W.)Jaruzelski das Amt des Min.-Präs., am 18. 10. 1981 auch das des 1.)Sekretärs. Am 13. 12. 1981 wurde das Kriegsrecht über P. verhängt: Ein ›Militärrat der Nat. Rettung‹ unter General Jaruzelski setzte auf allen Verwaltungsebenen und in Wirtschaftseinheiten Militärkommissare ein. Streiks und sonstige Tätigkeiten von Gewerkschaften und gesellschaftl. Organisationen wurden verboten, Tausende wurden interniert. Anfängl. Widerstand in den Betrieben wurde gewaltsam unterdrückt, die Gewerkschaft ›SolidarnosC‹ durch das Gewerkschaftsgesetz vom 9. 10. 1982 verboten. Das Kriegsrecht wurde am 12. 12. 1982 zwar ausgesetzt (aufgehoben am 22. 7. 1983), fast alle Internierten freigelassen (auch L.)Walésa), doch blieben zahlr. Beschränkungen (einschließlich des Verbots der ›SolidarnosC‹) aufrechterhalten. )Die Republik (seit 1989): Zur Überwindung der innenpolit. und wirtschaftl. Dauerkrise wurden Anfang Febr. 1989 Gespräche mit der Opposition aufgenommen, die die Ablösung der kommunist. Herrschaft und die Hinwendung zu einem demokrat. System einleiteten. Ergebnis dieser Verhandlungen waren zunächst die Wiederzulassung der Gewerkschaft ›SolidarnosC‹ (April 1989), die Zulassung oppositioneller Medien und die Einrichtung einer zweiten Parlamentskammer. Die Parlamentswahlen vom 4. 6. 1989 brachten einen überwältigenden Sieg der Opposition; das Bürgerkomitee ›SolidarnosC‹ erhielt im Sejm alle 161 der Opposition zugestandenen Sitze, in der 2. Kammer 99 von 100 Sitzen. Der bisherige Vors. des Staatsrats, W. Jaruzelski, wurde am 19. 7. zum Staats-Präs. gewählt. Am 24. 8. wählte das Parlament den Oppositionspolitiker T. Mazowiecki zum ersten nichtkommunist. Regierungschef seit dem 2. Weltkrieg. 1990 löste sich die PZPR auf. Nachdem Jaruzelski sich zum vorzeitigen Rücktritt als Staats-Präs. bereit erklärt hatte, wählte die Bevölkerung im Dez. 1990 Walésa zum neuen Staats-Präs.; Min.-Präs. Mazowiecki trat daraufhin zurück. Am 14.)11. 1990 schloss P. mit der BR Deutschland einen Grenzvertrag (endgültige Festlegung der Oder-Neiße-Linie als endgültige dt.-poln. Grenze), am 16.)6. 1991 einen Nachbarschaftsvertrag. Vor dem Hintergrund der Auflösung des RGW (Jan. 1991) und des Warschauer Paktes (Juli 1991) wandte sich P. stärker den westl. Demokratien und deren Organisationen (NATO, EU) zu. Mit den wachsenden wirtschaftl. und sozialen Problemen büßte auch die SolidarnosC-Bewegung, die seit ihrer Einbindung in die Regierungsverantwortung politisch zersplitterte (Herausbildung mehrerer Parteien), an Popularität und Einfluss ein.

Bei den Parlamentswahlen im Okt. 1991 gelangten 29 Parteien in den Sejm; aufgrund ihrer verschiedenartigen Interessen kam keine längerfristig regierungsfähige Mehrheit zustande; so führte etwa von Juni 1992 bis Mai 1993 Hanna Suchocka eine Koalitionsregierung, die an einem Misstrauensantrag der SolidarnosC-Fraktion scheiterte. Nach den Neuwahlen im Sept. 1993 bildete sich eine Regierungskoalition aus SLD und PSL, zunächst unter Min.-Präs. W.)Pawlak (PSL), März 1995 bis Jan. 1996 unter J.)Oleksy (SLD), seither unter W.)Cimoszewicz (SLD). Die Präsidentschaftswahl im Nov. 1995 konnte A.)Kwasniewski (SLD) für sich entscheiden; er löste Walésa im Dez. 1995 ab.

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