Holt der Osten jemals auf?
Die Situation der Wirtschaft in Ostdeutschland
Während die überaus komplizierte Übertragung der politischen und rechtlichen Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland auf die neuen Länder erstaunlich erfolgreich verlaufen ist, blieben die Ergebnisse der wirtschaftlichen Transformation deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Die Annahme, dass es nach der Einführung der marktwirtschaftlichen Ordnung in den ostdeutschen Ländern rasch zu einem Wirtschaftswunder wie in den fünfziger Jahren im Westen komme, erwies sich bald als falsch. Für die fortbestehenden Probleme der ostdeutschen Wirtschaft kann man ein ganzes Bündel von Gründen anführen:
• Die Produktionsanlagen waren veraltet.
• Die Produktivität der Arbeit war viel geringer als im Westen.
• Es bestand ein hoher Investitionsbedarf für die Beseitigung der Umweltbelastungen.
• Die Wirtschaft der DDR war einseitig auf die östlichen Nachbarn ausgerichtet, die Produkte waren in westlichen Industrieländern nicht konkurrenzfähig.
• Die Infrastruktur (Verkehrswege, Kommunikationseinrichtungen, Bankwesen) war marode.
• Die Währungsumstellung bedeutete eine Aufwertung, durch welche die Konkurrenzbedingungen auf den Märkten verschlechtert wurden.
• Die Angleichung der Löhne verursachte einen erheblichen Kostenschub für die Unternehmen. Der wirtschaftliche Aufbau der neuen Länder und ihre Erneuerung bedeutete für alle eine Priorität.
Die neuen Länder haben die Hälfte der wirtschaftlichen Wegstrecke, erfolgreich zurückgelegt. Beweis dafür sind über 550.000 kleine und mittlere, marktgängige Betriebe und mehr als 600.000 wettbewerbsfähige Arbeitsplätze in der Industrie. Auch in der New Economy gibt es bedeutende Ergebnisse. Jena als Standort für Software-Firmen oder Dresden mit seinen Chipfabriken sowie die vielen Gründer- und Innovationszentren beginnen das Bild einer modernen und leistungsfähigen Wirtschaft der neuen Länder zu prägen. In den letzten Jahren ist der Auslandumsatz enorm gestiegen., Der hat sich im ersten Halbjahr 2000 auf 32 Prozent erhöht. Dies zeugt für die Leistungsfähigkeit der entstehenden Unternehmen. Der Strukturwandel zeigt, dass die wirtschaftliche Entwicklung in den neuen Ländern auf dem richtigen Weg ist. Das verarbeitende Gewerbe ist Motor dieses Strukturwandels mit einem jährlichen Produktionszuwachs seit 1995 von rund 9 Prozent. Dabei liegen moderne Branchen wie EDV und Elektronik, Automobil- und Maschinenbau und Chemie vorn.
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